Akzeptiere, was du nicht ändern kannst.
Vielleicht kommst du gerade von dem Beitrag mit den Gedankenkreisen. Dieser hier ist nämlich die Fortsetzung davon. Es geht darum, wie man Gedankenkreise langfristig beendet. Hinter den vielen Gedanken, die wir tagtäglich haben, stecken Gründe. Diese Gründe gilt es, wenn Gedanken zur Belastung werden, aufzulösen. Ich habe hier nochmal die drei Beispiele angeführt, wie diese Gedanken häufig aussehen:
Was, wenn ich nie den Job finde, den ich eigentlich haben wollte? Werde ich für immer so unglücklich bleiben?
Was, wenn ich hier für immer alleine liege? Werde ich jemals eine eigene Familie haben, so wie Lisa?
Was ist, wenn ich diese Prüfung morgen nicht schaffe? Wie werde ich vor meinen Eltern da stehen?
Achtung, jetzt heißt es: Mutig sein und erkennen, was man alles selbst bewirken kann.
Das größte Problem an diesen Gedanken ist: Wir geben die Kontrolle für etwas ab, das wir eigentlich sehr gut selbst beeinflussen könnten. Es ist so, wie wenn wir das Butterbrot in der Früh von jemanden streichen lassen würden, der uns schimmlige Butter hinaufschmiert. Das kann uns nun einmal passieren. Ein zweites, ein drittes Mal, usw. Aber eigentlich haben wir zu jederzeit die Möglichkeit, das Butterbrot selbst zu schmieren. Wir können das Butterbrot weiterhin schmieren lassen, weil wir zu faul sind, es selbst zu tun. Oder aber erkennen, dass wir auch selbst ganz schön viel tun können.
Was steckt hinter meinen Gedanken?
Die mitunter wichtigste Frage, die du dir stellen solltest: Was steckt eigentlich hinter meinen Gedanken? Diese Frage erfordert schonungslose Ehrlichkeit zu sich selbst. Und die Erkenntnisse hinter dieser Frage, sind nicht immer schön. Es tut vielleicht weh zu erkennen, dass man selbst die Jobwahl in der Hand hat. Und das Glück nicht von einem Job abhängt, sondern reine Entscheidungssache ist Es tut vielleicht weh zu erkennen, dass man keine Angst davor hat, ohne Partner zu leben, sondern eigentlich nur nicht mit sich selbst auskommt. Es tut weh zu erkennen, dass man das Studium nur macht, um den Eltern zu imponieren und bisher nicht den Mut hatte ihnen zu sagen, dass das alles hier eigentlich nicht zu dem passt, was man sich für das eigene Leben vorgestellt hat.
Wer die Gedankenkreise beenden will, muss aktiv werden.
Alle diese Gedanken erfordern Aktionen. Aktionen, für die wir dann manchmal zu faul sind.
Die Jobsuche ist anstrengend. Es ist anstrengend, sich mit dem Thema „alleine/einsam“ sein zu beschäftigen. Und es kostet viel Aufwand, den Eltern zu sagen, dass das Studium nicht passt. Endlich den Mut zu haben, einen eigenen Weg zu gehen. Es ist doch ganz bequem hier, wo die Eltern ohne Probleme die Miete bezahlen. Das ist dann auch der Punkt, an dem viele scheitern. Sie haben nicht die Motivation, selbst etwas zu ändern. Sie geben die Verantwortung für das eigene Leben wieder an andere ab und bleiben lieber in der Komfortzone. Dumm nur, dass genau dort wieder diese Gedanken sind, die uns ständig überkommen.
Kannst du es ändern?
Wenn du dann deine Gründe kennst, lautet die Frage: Kannst du etwas daran ändern? Ja oder nein?
Wenn du es ändern kannst, dann ändere es!
Wenn die Antwort „Ja“ ist: Dann starte los. Ändere es. Beseitige den Grund für deine Gedanken. Was kann dir Besseres passieren? In 99 Prozent der Fälle ist die Antwort ein Ja! Großartig! Du kannst selbst etwas tun, um deine negativen Gedanken zu beenden. Du kannst selbst etwas tun, um dein Leben ins positive zu verändern.
Warum tun es so viele doch nicht? Weil es auch anstrengend ist, in dieses TUN zu kommen.
Akzeptiere, was du nicht ändern kannst! Verlasse den Gedankenkreis!
Für mich ist die schwierigere Variante, wenn die Antwort auf die Frage ein Nein ist. Denn etwas zu akzeptieren, was ich nicht ändern kann, fällt mir manchmal besonders schwer. Vor allem dann, wenn ich es mir so sehr wünsche. Aber es ist so banal: Wenn ich selbst nichts dafür tun kann, dass sich eine Situation positiv für mich verändert, dann hat diese Situation meine wertvolle Zeit nicht verdient. Es heißt: Losziehen und nach Alternativen suchen oder damit abschließen. Und ja, gerade das „damit abschließen“ fällt mir auch oft sehr schwer.
Es fällt uns schwer, abzuschließen, weil uns persönliche Überzeugungen und die Hoffnung im Weg stehen.
Wenn man beispielsweise im Job unzufrieden ist, aber doch so gerne in dieser Sparte bleiben möchte, weil man ja genau das jahrelang studiert hat! Ich meine, wozu habe ich denn studiert hey? Es aber schon offensichtlich wird, dass diese Sparte für einen doch nicht passt! Die eigene Hoffnung ist dann: Irgendwann wird es schon passen! Irgendwann kommt der Tag. Es ist die eigene Überzeugung und die Hoffnung, die da noch lebt.
Der Lottoschein: Warum persönliche Hoffnungen es schwer machen, zu akzeptieren.
Stell dir vor, du kaufst dir einen Lottoschein. Und dann hast du nur eine Zahl richtig. Nicht alle sechs. Und dann ärgerst du dich total! Weil ich meine, wieso hast du bitte nicht alle sechs Zahlen richtig, das kann doch nicht sein? Und verdammt, du hättest mit dem Geld so viel machen können! Nein, es ist wirklich ein Witz! Wochenlang beschäftigst du dich damit, dass dieser eine Lottoschein damals nicht aufgegangen ist.
Niemand ärgert sich über diesen Lottoschein. Wenn doch, dann ist eine gehörige Portion Ironie dabei. Jeder weiß, dass das eigentlich komplett albern und absurd ist. Nur bei den Dingen im Leben, die wir nicht ändern können, schaffen wir es nicht immer. Weil unsere persönlichen Überzeugungen und Hoffnungen mit drinhängen. Und ja, manchmal tut es weh, genau diesen Überzeugungen und Hoffnungen zu sagen: Tschüss! Macht es gut. Ihr behindert mich aber aktuell mehr, als dass ihr mich auf meinem Weg weiterbringt.
Stolperfalle: Viele denken, dass sie es nicht ändern können – dabei stimmt das meistens gar nicht!
Die häufigste Stolperfalle ist zu sagen: Das kann ich nicht ändern. Obwohl man es sehr wohl ändern kann. Der Aufwand ist dann eben nur zu groß. Um sich nicht eingestehen zu müssen, dass man es sehr wohl ändern könnte, sagt man dann: Das kann ich nicht ändern. Nehmen wir Beispiel mit dem Studium und den Eltern: Jeder kann zu den Eltern gehen und sagen, „Leider nein, das passt für mich nicht!“. Viele haben Angst vor diesem Konflikt und sagen dann: „Wenn ich jetzt nicht fertig studiere, dann unterstützen mich meine Eltern nicht mehr.“ Eine bequeme Ausrede, denn wenn man es sich rechtlich ansieht, sind die meisten Eltern sowieso unterhaltspflichtig, usw. In vielen Situationen wollen wir gar nicht sehen, dass wir etwas ändern können. Da sind wir dann wieder bei der Komfortzone.
Nimm deine Gedanken also nicht mehr als Ausrede, warum etwas nicht klappt und fang an dein Leben so zu leben wie du es möchtest. Und stell dir vielleicht abschließend nochmal die Frage:
Willst du mit negativen Gedankenkreisen in deiner Komfortzone leben oder willst du dein Leben selbst in die Hand nehmen und mit positiven Gedanken in die Zukunft starten?